06-07-14 -
Maratona dles Dolomites
Viele kennen die Sella-Ronda vom Ski fahren. Bequem kann man per Seilbahn die Pässe erklimmen und so den Sellastock umrunden. Manch andere umrunden die Sella per Moped oder mit dem Cabrio und „bezwingen“ so die vier Pässe. Sechs Radsportler des TBU suchten dieses Jahr eine andere Herausforderung, um die Sella zu umrunden.
Nicht ohne Grund zählt der Radmarathon „Maratona dles Dolomites“ zu den beliebtesten Radveranstaltungen in Europa. Jedes Jahr versuchen mehr als 30.000 Radfreunde ihr Losglück und melden sich an. Das Limit wird mit rund 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern rasch erreicht.
Bei diesem Radklassiker stehen drei Strecken zur Auswahl. Die Kurzdistanz führt von Corvara um die Sella Ronda mit den vier Pässen Campolongo, Pordoi, Sellajoch und dem Grödner Joch zurück nach Corvara. Bei der mittleren Strecke muss der Passo di Campolongo ein weiteres Mal bezwungen werden. Im Anschluss folgt der Passo Falzarego und der Passo Valparola bevor das Ziel in Corvara erreicht wird. Die Teilnehmer der langen Distanz müssen zusätzlich auch noch den steilen Passo Giau überwinden.
Der Strapazen nicht genug sorgte der Veranstalter in diesem Jahr für eine zusätzliche Herausforderung. So stand für die Radsportler der mittleren und langen Strecke kurz vor dem Ziel auch noch die Mür dl Giat auf dem Programm. Die 360 Meter lange und bis zu 19 Prozent steile sogenannte Katermauer von La Villa sollte den Sportlern alles abverlangen. Und das tat sie auch. Es bedurfte der allerletzten Kraftreserven und der Anfeuerung der zahlreichen Zuschauer, um diese Mauer kurz vor dem Ziel zu bezwingen.
Wie in einem Radrennen der Profis waren sämtliche Strecken für den Verkehr komplett gesperrt. Gestartet wurde in vier Startblöcken. Dominic Stadel startete im 3. Startblock, da er bei der Teilnahme im vorigen Jahr eine entsprechende Zeit gefahren ist. Die weiteren TBU’ler Dieter Dittinger, Siegfried Tews, Thomas Zaiser, Ivo Kersten und Matthias Maier waren zum ersten Mal bei diesem Rennen am start und mussten somit vom 4. Startblock aus starten. Bei blauem Himmel und 10 Grad Celsius fiel um 6:30 Uhr pünktlich der Startschuss. Langsam setzte sich das riesige Feld in Bewegung und gegen 7 Uhr rollten auch die Teilnehmer der letzten Gruppe endlich über die Startlinie. Aufgrund des großen Fahrerfeldes kam es bereits nach wenigen Kilometern am ersten Anstieg zu Engpässen. Kurzzeitig ging es nur im Schritttempo voran. Doch nach der Überquerung des Passo Pordoi gab es freie Fahrt für alle Radsportler.
Dieter Dittinger entschied sich für die 55 Kilometer lange und mit 1780 Höhenmetern gespickte Kurzstrecke. Nach 4:02:08 Stunden erreichte er auf dem 73. Platz in der Altersklasse (AK) und auf dem 864. Platz unter den 1483 Gesamtteilnehmern der Kurzdistanz das Ziel.
Die mittlere Strecke mit 106 Kilometer und 3130 Höhenmeter bewältigten 2881 Gesamtteilnehmer, dabei war Thomas Zaiser in 5:31:00 Stunden auf dem 75. Platz in der AK und dem 752. Platz der Gesamtwertung von 2881 Startern. Es folgten Siegfried Tews in 5:42:30 Stunden auf dem 100. Platz in der AK und Platz 933 der Gesamtwertung und Ivo Kersten in 6:07:58 Stunden auf dem 244. Platz der AK und dem 1524. Platz der Gesamtwertung.
Auf der Langstrecke mit 138 Kilometer sowie 4230 Höhenmeter waren 4438 Gesamtteilnehmer am Start. Dominic Stadel war mit einer sehr guten Gesamtzeit von 6:12:38 Stunden im Ziel und belegte den 108. Platz in der AK und den 528. Platz im Gesamtklassement gefolgt von Matthias Maier, der in der Zeit von 7:05:25 Stunden den 406. Platz in der AK und den 1731. Platz unter den 4438 Gesamtteilnehmern belegte.
Wichtiger als die Resultate war das Erlebnis dieser großen Radveranstaltung für „Jedermänner und –frauen“, deren Strecken durch eine grandiose Bergwelt in den Dolomiten führt. Letztendlich waren alle zufrieden oder zumindest beeindruckt und gesund wieder am Ziel in Corvara angekommen und stärkten sich bei der Nudel-Party. Nicht so viel Glück hatte Thomas bei der Abfahrt vom Passo Giau am nächsten Tag. Durch einen Schlauchplatzer (wegen Überhitzung der Felge) in der Kurve war die Asphaltberührung nicht zu vermeiden.
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